Canon EOS R5 Mark II und Canon EOS R5 im Vergleich (2024)

Die fünf wichtigsten Unterschiede der spiegellosen Systemkameras

Canon hat mit der EOS R5 Mark II eine neue spiegellose Systemkamera mit hoher Auflösung vorgestellt. Hier setzt das japanische Unternehmen auf ein nur leicht verändertes Gehäuse, verbaut jedoch neue Aufnahme-Hardware. Dank dieser arbeitet die neue Kamera schneller und bringt verbesserte Videofunktionen mit. In diesem Vergleich gehen wir auf die wichtigsten Unterschiede der beiden EOS R5-Modelle ein.

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Ankündigung der Canon EOS R5 Mark II
Datenblatt der Canon EOS R5 Mark II

Testbericht der Canon EOS R5
Datenblatt der Canon EOS R5

Unterschied 1: Sensor und Serienbildfunktion
Der Bildwandler einer Kamera stellt das Herzstück der Aufnahme-Hardware dar und ist für die Bildqualität sowie zahlreiche weitere Parameter von entscheidender Bedeutung. Bei der EOS R5 Mark II verbaut Canon einen neu entwickelten Hochgeschwindigkeits-Bildwandler mit einer höheren Auslesegeschwindigkeit. Der BSI Stacked CMOS-Sensor ermöglicht zum einen eine deutliche Reduzierung des Rolling-Shutter-Effekts beim Einsatz des elektronischen Verschlusses. Verzerrungen sollen laut Canon um 60 Prozent geringer ausfallen, die Aufnahme bewegter Motive ist mit dem elektronischen Verschluss dadurch noch besser möglich. Die höhere Auslesegeschwindigkeit erlaubt darüber hinaus das Blitzen mit elektronischem Verschluss (Blitzsynchronzeit 1/160 Sekunde). Diese Funktion findet sich bei der EOS R5 nicht, hier müssen Fotografen zum Blitzen den mechanischen Verschluss nutzen.

Der neue Sensor reduziert den Rolling-Shutter-Effekt und ermöglicht höhere Bildraten:

Für ein besseres Ergebnis sorgt der neue Chip auch bei Serienaufnahmen: Mit 30 Bildern pro Sekunde arbeitet die Kamera 50 Prozent schneller als die EOS R5 (20 Bilder pro Sekunde). Wer Aufnahmen vor dem Drücken des Auslösers festhalten möchte, kann zudem die neue Voraufnahme-Funktion verwenden. Diese ermöglicht das kontinuierliche Zwischenspeichern von 15 Bildern im Pufferspeicher der DSLM bei halb gedrücktem Auslöser. Nach dem Durchdrücken des Auslösers landen die Bilder dann auf der Speicherkarte. Dadurch kann man die Anzahl unnötig gespeicherter Bilder drastisch reduzieren.

Mit dem DIGIC Accelerator Prozessor steht dem DIGIC X-Chip ein weiterer Prozessor zur Seite:

Unterschied 2: Der Bildprozessor
Zur Bildverarbeitung nutzt Canon bei der Canon EOS R5 Mark II nicht nur einen DIGIC X-Chip, zusätzlich wurde auch ein sogenannter DIGIC Accelerator Prozessor integriert. Dieser unterstützt neben Deep-Learning-Technologien die Verarbeitung großer Datenmengen und beschleunigt diverse Verarbeitungsprozesse. Deep-Learning nutzt Canon bei der EOS R5 Mark II nicht nur wie bekannt für den Autofokus, die DSLM bringt auch eine Deep Learning-Rauschunterdrückungsfunktion sowie eine Deep Learning-Hochskalierungsfunktion mit.

Der Zusatzprozessor unterstützt unter anderem bei der Bildanalyse:

Erstere soll bei der Aufnahme von RAW-Bildern die Bildqualität um circa zwei Blendenstufen verbessern können, mit der Hochskalierungsfunktion lässt sich die Auflösung eines Fotos vervierfachen. Konkret erstellt die EOS R5 Mark II damit Aufnahmen mit 180 Megapixel. Ob die neue Funktion einen Ersatz der Hi-Res-Aufnahme der EOS R5 oder eine Alternative dazu darstellen soll, ist uns nicht bekannt. Zur Vorstellung bringt die EOS R5 Mark II jedenfalls keine „echte“ High-Res-Funktion mit, welche die Pixelshift-Technologie verwendet. Bei der EOS R5 stand diese zur Ankündigung allerdings auch noch nicht zur Verfügung und wurde erst später per Firmware-Update ergänzt. Dieses Vorgehen kann Canon bei der EOS R5 Mark II ebenso wählen.

Unterschied 3: Der Autofokus
Für die Fokussierung nutzt Canon bei der EOS R5 Mark II den Dual Pixel Intelligent AF. Dabei handelt es sich um eine neue Version des Dual Pixel CMOS AF II, der bei der EOS R5 verwendet wird. Der Dual Pixel Intelligent AF soll unter anderen Personen besser verfolgen, da er laut Canon bei der Sportfotografie das Gesicht und den Oberkörper von Spielern identifizieren kann. Dadurch ist es möglich, Spieler weiterhin zu verfolgen, wenn die Sicht auf diese durch Hindernisse unterbrochen wird.

Die Aktionspriorität-Funktion erkennt bei Sportarten typische Situationen:

Neu ist zudem der Modus „Aktionspriorität“. Wurde dieser aktiviert, erkennt die EOS R5 Mark II automatisch die gängigen Spielabläufe beim Fußball, Basketball und Volleyball. Die Kamera verfolgt das Hauptmotiv daraufhin ganz automatisch, was in schnellen und dynamischen Situationen das optimale Einfangen der wichtigen Szenen ermöglichen soll. Des Weiteren bringt die EOS R5 Mark II eine neue Personen-Priorität-Funktion (bis zu 10 x 10 registrierte Personen) mit und kann neben Menschen, Hunden, Katzen, Vögeln, Rennwägen und Motorrädern (= EOS R5) auch Pferde, Flugzeuge sowie Züge erkennen.

Ganz neu ist bei der EOS R5 Mark II zudem der Eye-Control-AF. Diesen hatte Canon bei DSLMs bislang nur in der EOS R3 integriert. Er erlaubt das Verlagern des Messfeldes mit dem Auge, zu diesem Zweck ist im Sucher ein zusätzlicher Sensor zum Erkennen der Pupillen des Fotografen verbaut.

Als neues Feature ist auch der Eye Control AF hinzugekommen:

Unterschied 4: Die Videofunktion
Die Canon EOS R5 war in den letzten Jahren nicht nur eine beliebte Fotokamera, sie war auch bei Videografen gefragt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Canon auch die Videofunktion der neuen DSLM verbessert hat. Zum einen ist die Kamera nun in der Lage, 8K-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde aufzuzeichnen. Dafür muss man das RAW-Light-Format einstellen, mit dem klassischen RAW-Videoformat und anderen Kompressionen sind wie gewohnt maximal 30 Vollbilder pro Sekunde möglich. Die Bildraten in 4K und Full-HD (maximal 120 Vollbilder pro Sekunde) unterscheiden sich nicht, neu ist bei der EOS R5 Mark II jedoch die Integration der XF-AVC S/XF-HEVC S-Codecs. Diese kommen schon länger bei den Videokameras von Canon zum Einsatz.

Fotos und Videos kann die EOS R5 II gleichzeitig speichern:

Darüber hinaus unterstützt die EOS R5 Mark II das 10-bit Canon Log 2-Profil für Aufnahmen mit einem Dynamikumfang von mehr als 16 Blendenstufen und bringt einen Waveform-Monitor sowie eine False-Color-Funktion mit. Wer Bilder und Videosgleichzeitig speichern möchte, kann das bei der EOS R5 Mark II mit der "Dualen Aufnahme". Diese unterstützt die Full-HD-Auflösung (30p) und Bilder mit 33 Megapixel.

Unterschied 5: Gehäuse, Zubehör und Akku
Vergleichsweise kleine Änderungen hat Canon bei der EOS R5 Mark II am Gehäuse vorgenommen. Die DSLM ist daher nur wenig größer (13,9 x 10,1 x 9,4cm vs. 13,6 x 9,8 x 8,8cm) als die EOS R5. Auf der Waage fällt der Unterschied mit 20g zudem nicht relevant aus. Neu ist dagegen die Umsetzung des Ein- und Ausschalters. Dieser wurde bei der EOS R5 Mark II am Modus-Wählrad „angedockt“ anstatt wie bei der EOS R5 auf der linken Kameraschulter zu liegen. Einen Schalter gibt es bei der EOS R5 Mark II an dieser Position allerdings nach wie vor. Er wird allerdings zum Umschalten zwischen dem Foto- und Videomodus verwendet.

Auf der Oberseite der EOS R5 Mark II hat Canon leichte Veränderungen vorgenommen:

Bei der EOS R5 ist der Ein-/Ausschalter noch auf der linken Kameraschulter zu finden:

Erst auf den zweiten Blick zu sehen, ist der neue Blitzschuh der Kamera. Dieser verfügt wie bereits andere Kameras von Canon über zusätzliche Kontakte. Damit lässt sich unter anderem der Ton des Aufsteckmikrofons Canon DM-E1D digital einspeisen. Als weiteres Zubehör lassen sich für die EOS R5 Mark II drei unterschiedliche Batteriegriffe erwerben. Einer davon, der CF-R20EP, verfügt über einen integrierten Lüfter und kann die Kamera während Aufnahmen kühlen.

Den hohen Leistungsbedarf der EOS R5 Mark II soll der neue Akku LP-E6P sicherstellen. Er verfügt über ein wärmeableitendes, robustes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung und kann mit dem LC-E6 oder in der Kamera per USB aufgeladen werden. Die älteren Akkumodelle LP-E6NH und LP-E6N lassen sich in der EOS R5 Mark II ebenso verwenden, dann stehen jedoch nicht alle Funktionen zur Verfügung. Unter anderem muss man auf den Einsatz von Zubehör verzichten, das eine hohe Stromzufuhr benötigt und kann man weder die Voraufnahme noch die HDMI-RAW-Ausgabe nutzen. Einschränkungen gibt es darüber hinaus bei der Serienaufnahme.

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Autor: dkamera.de Redaktion